Unser Selbstverständnis als Fußballkulturverein internationaler Freundinnen und Freunde ist stark geprägt von den Mondiali Antirazzisti, an denen wir im Jahr 2019 zum bereits sechsten Mal teilnahmen.
Heuer führte uns die Reise nicht wie gewohnt in die Emilia-Romagna, sondern nach Riace in Kalabrien, in die alte Wirkungsstätte von Domenico „Mimmo“ Lucano. Dieser war durch seinen Umgang mit Geflüchteten zum weltweiten Vorbild geworden: Während andere im Jahr 2015 Zäune hochzogen, nahm Lucano 450 Menschen im 1.800-Seelen-Ort Riace auf.
Wer einmal bei den Mondiali Antirazzisti dabei war, weiß: Der Teamgeist des FKR blüht dort besonders auf und ist auch zu später Stunde überaus aktiv. Lange Nächte sind keine Seltenheit, überraschend gute sportliche Ergebnisse genausowenig. Mit einem unserer beiden Teams konnten wir heuer sogar ins Achtelfinale einziehen, das wir dann nach gefühlt dutzenden Elfmetern am heißen Sand letzlich leider in diesen setzten. Aber wurscht.
Unterschlupf fanden wir bei Donna Luna in Caulonia, die uns gemeinsam mit Ciprian beste selbstgemachte Spezialitäten servierte. Dazwischen gab es Chillen am menschenleeren Strand, eine zauberhafte Darbietung von „Bella Ciao“ beim lokalen Karaoke-Wettbewerb und einen ordentlichen Schuss FKR-Wellness-Programm.
Einen tieferen Einblick in die lokale Situation, in der sich Riace befindet, bekamen wir leider nur punktuell. Dass Sportevents und Kulturprogramm an mehreren verschiedenen Orten ausgetragen wurden, hat den Informationsfluss und den politischen Austausch mit anderen kaum erleichtert.
Bei der langen Heimreise konnten wir dann ausführlich darüber diskutieren, ob nicht eine Rückkehr der Mondiali Antirazzisti in die Emilia wünschenswert sei.
So oder so: Wir waren, wie jedes Jahr, ein bunter Haufen gemütlicher Leute voller Lebensfreude – manche erfahrener, andere noch frischer -, die auch die 2019er-Ausgabe der Mondiali unvergessen machen. Deshalb werden die antirasstischen Weltmeisterschaften auch 2020 nicht ohne den FKR stattfinden.