Während in Zürich die „Weltfußballer“ auf dem aus irgendeinem Grund plötzlich grünen Teppich auflaufen, um am Ende des Abends einen irgendwie genannten Preis entgegenzunehmen, wird in der Wiener Rüdengasse alljährlich ein garantiert korruptionsfreier Kontrapunkt zur FIFA-Farce gesetzt. Seit 2014 wählt eine internationalen Jury, der auch der Vorstand des FKR angehört, die im jeweiligen Jahr Beschissensten. Die wenig honorable Auszeichnung „Ballon D’Orsch“ wird nicht aufgrund besonderer spielerischer Leistungen, sondern ausschließlich aufgrund arschigen Verhaltens auf und neben dem Platz vergeben. Grundlage sind ass-oziale öffentliche Äußerungen und Aktionen ungeachtet von Titeln oder Nationalität.
Die Gewinner Shaun Tuck, Josip Šimunić und Daniele De Rossi sind alle eingeladen, sich den Poopokal beim FKR in der Rüdengasse abzuholen und scheißen zu gehen.
Platz 1: Shaun Tuck (Vauxhall Motors FC)
wurde im Mai 2014 zu 12 Wochen Gefängnis verurteilt, weil er via Facebook einen Mann dunkler Hautfarbe als „Orang-Utan“ und „Affe“ bezeichnet und gesagt hatte, er hoffe, dass „das Bananenboot seiner Familie untergehen wird“. Er drohte, den Kindern des Mannes „Säure ins Gesicht zu schütten“, falls er ihnen begegne. Ein Jahr zuvor forderte Tuck, alle Moscheen im Vereinigten Königreich „zu vergasen oder zu bombardieren“ und rief dazu auf, muslimische Kinder zu enthaupten.
Platz 2: Josip Šimunić (Dinamo Zagreb)
wurde von der FIFA-Disziplinarkommission für zehn offizielle Partien des kroatischen Fußballverbandes gesperrt, weil er sich im November 2013 nach einem WM-Qualifikationsspiel das Stadion-Mikrofon genommen und in Richtung der Fans fünfmal „Za Dom – Spremni!“ gerufen hatte, was auf Deutsch „für die Heimat bereit“ bedeutet, die Grußformel der kroatisch-faschistischen Ustascha-Bewegung. Šimunić verteidigte sein Verhalten damit, dass er „nichts Falsches gemacht“ habe und „seine Heimat“ liebe. Kroatische Medien zitierten ihn mit den Worten „Ich wollte das schon immer mal tun. Und mich kümmert es nicht, ob man mich dafür bestrafen kann.“
Platz 3: Daniele De Rossi (AS Roma)
ist nach wie vor überzeugter Faschist. Im Jahr 2014 hat er es aber in die Schlagzeilen geschafft, weil das Protokoll eines Telefonats zwischen ihm und dem römischen Mafiaboss Giovanni De Carlo an die Öffentlichkeit gelangte. De Rossi war in eine Auseinandersetzung in einer Kneipe geraten und hat den Chef der „Hauptstadtmafia“ um Hilfe gebeten, worauf dieser antwortete: „Du kannst mich immer anrufen, bravo! Gut gemacht, Danié, mein Freund“.