Der Ballon d’Orsch 2024 geht an die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA.
Auf Platz 2 landeten ex aequo Merih Demiral für den faschistischen Wolfsgruß bei der Männer-Fußball-Europameisterschaft 2024 und Kevin Behrens für seine homophobe Aussage im Rahmen eines Marketingtermins.
Vinicius Jr.? Rodri? Jude Bellingham? Rund um die Vergabe des Preises für den „Weltfußballer“ wurde hitzig diskutiert, wer die vergoldete Kugel nun am meisten verdient hätte. Ganz anders verläuft die Vergabe des prestigeträchtigen Ballon d‘Orsch. Der diesjährige Ballon d’Orsch geht an die Borussia Dortmund GmbH & Co. KG – und das aus gutem Grund. Dank der umstrittenen Partnerschaft mit dem Waffenproduzent Rheinmetall sicherte sich der BVB die Trophäe. Nicht nur steht diese Kooperation mit dem neuen „Champion Partner“ in einem klaren Widerspruch mit dem eigenen Grundwertekodex, der sich gegen jegliche Gewalt positioniert. Die Vereinsführung stellt sich damit auch gegen die eigenen Vereinsmitglieder und Fans. Diese hatten sich nämlich kurz nach der Bekanntgabe klar gegen die Zusammenarbeit positioniert. „Wir lassen uns nicht vor einen Panzer spannen!“ – so die Haltung der organisierten Fanszene. Für die anstehende Mitgliederversammlung liegt nun ein Antrag vor, den Vertrag mit dem Rüstungskonzern so schnell wie möglich zu beenden.
Der BVB reiht sich mit diesem Sieg in eine illustre Liste an Preisträger:innen ein, von Gianni Infantino über Dietrich Mateschitz bis zur Wiener Polizei. Borussia Dortmund ist in Person ihres Geschäftsführers Hans-Joachim Watzke eingeladen, sich den Popokal beim FKR abzuholen und scheißen zu gehen. Seit 2014 kürt eine internationale Jury jährlich jene Akteur:innen, die durch besonders unsportliches, asoziales oder rücksichtsloses Verhalten auffallen – unabhängig von Titeln oder Nationalität.
Beim Rüdengassenfest 2024 hat die Kür bereits stattgefunden. Die Rüdenpresse hatte ausführlich darüber berichtet. Und mit etwas Verspätung (Verzeiht!) ergeht auch hier die Nachricht an die Öffentlichkeit. Der Ballon d’Orsch 2023 geht an Luis Rubiales & den spanische Fußballverband RFEF.
Die Entscheidung über die Preisträger 2023 ist bereits vor einem Jahr gefallen, nun updaten wir euch:
Die Jury begründet ihre Entscheidung folgendermaßen: Spaniens Fußball-Frauen gewinnen im August 2023 erstmals den WM-Titel. Bei der Siegerehrung kennt die Euphorie keine Grenzen. Die Spielerinnen feiern ausgelassen, der Titel ist für alle der größte Erfolg ihrer Karrieren. Zwar galt Spanien vor der WM als Mitfavorit, aber das Binnenklima im Team von Trainer Jorge Vilda galt zumindest als angespannt. Aus Protest gegen die umstrittenen Methoden des Coachs waren vor Jahresfrist 15 Nationalspielerinnen zurückgetreten. Zwölf davon erklärten vor der WM, wieder ins Team zurückkehren zu wollen, doch nur drei Spielerinnen wurden von Vilda auch nominiert. In all der Zeit stand der spanische Fußballverband RFEF unter dem Präsidenten Luis Rubiales immer fest zu seinem Trainer.
Rubiales sollte nun zur auffälligsten Figur bei den Feierlichkeiten auf dem Rasen im Accor Stadium von Sydney werden. Der 46 Jahre alte ehemalige Profi, der seit 2018 Präsident des RFEF ist, herzt seine Spielerinnen vor, während und nach der Siegerehrung. Besonders abgesehen hat er es dabei auf Hermoso, die er erst umarmt, dann am Kopf festhält und ihr schließlich einen Kuss auf den Mund drückt. Womit der eigentliche Skandal ins Rollen kommt. Noch am Abend äußert sich Hermoso auf die Szene angesprochen mit den Worten: „Es hat mir nicht gefallen. Aber was soll ich machen?“
Der Verbandschef ist derweil außer Rand und Band. Auf der Ehrentribüne hatte er sich nach dem Sieg in den Schritt gefasst, wenige Plätze neben ihm sitzt Spaniens Königin Letizia mit ihrer Tochter Sofia, in der Kabine kündigt Rubiales lachend an, Hermoso auf Ibiza heiraten zu wollen.
Rubiales muss sich Fragen zu seinem Verhalten gefallen lassen, die Kritik am Kuss bezeichnet er zunächst als „Blödsinn“. Noch auf dem Weg zum Flughafen in Sydney sagt er: „Wenn zwei Menschen miteinander eine unwichtige Geste der gegenseitigen Zuneigung teilen, darf man dem Mist, der da gesagt wird, keine Beachtung schenken.“Sein Wunsch soll nicht in Erfüllung gehen, am Montag versucht er schließlich die Wogen zu glätten. In einer Stellungnahme des Verbandes wird er mit den Worten zitiert: „Ich muss mich entschuldigen, da führt kein Weg dran vorbei. Und ich muss daraus lernen und verstehen, dass man als Präsident einer so wichtigen Institution wie der RFEF vorsichtiger sein muss, vor allem bei Zeremonien und dieser Art von Angelegenheiten.“
Von Hermoso wird ebenfalls ein Statement herausgegeben, in dem sie angeblich erklärt: „Es war eine völlig spontane, gegenseitige Geste in der großen Freude über den Gewinn der Weltmeisterschaft. Der Präsident und ich haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander, er hat sich uns allen gegenüber hervorragend verhalten und es war eine natürliche Geste der Zuneigung und Dankbarkeit.“ Später bestreitet Hermoso, diese Sätze gesagt zu haben. Es gibt den Verdacht, dass die Aussage komplett von der Kommunikationsabteilung des RFEF verfasst worden ist, ohne dass Hermoso sie freigegeben hat.
Die Aufregung um den Vorfall wird immer größer. Quer durch die spanische Gesellschaft werden Rücktrittsforderungen laut. „Was wir gesehen haben, ist inakzeptabel“, sagt beispielsweise der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez. „Und die Entschuldigungen von Herrn Rubiales reichen nicht aus, ich würde sie als unangemessen bezeichnen, deshalb muss er weitere Schritte unternehmen, um klarzustellen, was wir alle gesehen haben.“
Der spanische Fußballverband beruft unterdessen eine Sondersitzung ein. Im Vorfeld verdichten sich die Hinweise, dass Rubiales dort seinen Rücktritt erklären will. Stattdessen nutzt er seine Rede für einen regelrechten Furor gegen alle Kritiker: „Ich werde nicht zurücktreten. Soll mich ein Küsschen in beiderseitigem Einvernehmen hier rausbringen? Ich werde kämpfen bis zum Ende.“ Weiter spricht Rubiales von einer „sozialen Hinrichtung“ und stellt sich als Opfer dar.
Damit eskaliert die Situation komplett. Hermoso gibt in den sozialen Netzwerken ein Statement ab: „Ich habe mich verletzlich und als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe. Einfach ausgedrückt, ich wurde nicht respektiert“, schreibt die 33-Jährige. Kurz zuvor hatten sich ihre Teamkolleginnen mit Hermoso solidarisiert und erklärt, so lange nicht mehr für Spanien antreten zu wollen, wie Rubiales im Amt sei. Weltweit erfahren Hermoso und ihre Teamkolleginnen Unterstützung.
Spaniens Verband ist in die Offensive gegangen und veröffentlicht Fotos, auf denen Rubiales bei der WM-Siegerehrung von Hermoso angeblich hochgehoben wird und sein Verhalten damit zu erklären sei. Des Weiteren werden rechtliche Schritte angekündigt. Zunächst aber handeln andere: Die Fifa suspendiert Rubiales vorläufig für 90 Tage, und auch die oberste spanische Sportbehörde kündigt Sanktionen an.
Fast einen Monat hat es gedauert. Dann tritt Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales zurück. Endlich. Dachten so viele und hofften, dass die monströse Macho-Macht-Kultur, die den spanischen Fußballverband (RFEF) seit Ewigkeiten fest im Griff hat, gemeinsam mit Rubiales verschwinden würde. Ja, und dann, am Montag, nominierte die RFEF den ersten Frauen-Nationalmannschafts-Kader nach dem vom Rubiales-Skandal überschatteten Weltmeister-Titel – ohne Jenni Hermoso. Um „sie zu beschützen“, wie die neue Nationaltrainerin Montserrat Tome treuherzig erklärte. „Wir stehen komplett an der Seite von Jenni und allen Spielerinnen“, sagte Tome und meinte in Bezug auf Spaniens Spielerinnen im Allgemeinen: „Der beste Weg, ihnen zu helfen, besteht darin, bei ihnen zu sein und ihnen zuzuhören.“ Und in Bezug auf die ausgebootete Jenni Hermoso, die unlängst angekündigt hatte, Rubiales zu verklagen: „Der beste Weg, sie zu beschützen, ist dieser.“
„Um mich vor was zu schützen?“, retournierte die entgeisterte Spielerin, die offenbar nicht darum gebeten hatte. Die aber, so die Vermutung vieler, öffentlich abgestraft werden soll – von der noch immer starken Rubiales-Fraktion im spanischen Verband. Zwar hat die Nicht-Berufung von Hermoso für die anstehenden Nations-League-Spiele in Schweden (22. September) und gegen die Schweiz (26. September) ohnehin nur symbolischen Charakter. Denn die Mexiko-Legionärin vom FC Pachuca zählt zu jenen 39 Spielerinnen, die sich vorläufig weiter weigern, für die RFEF zu spielen. Trotz des Rücktritts von Rubiales, trotz der Trennung vom ebenso umstrittenen Nationaltrainer Jorge Vilda. Eine Haltung, die nahelegt, dass hinter der Verbandsfassade noch immer sehr viel faul ist.
Unter den „Rebellinnen“ sind 21 von 23 Weltmeisterinnen sowie 18 weitere Spielerinnen aus dem erweiterten Kreis. Für sie alle ist klar: Es müssen noch weitreichendere Veränderungen in der RFEF her – personell und atmosphärisch. „Die vorgenommenen Änderungen reichen nicht aus, damit sich die Spielerinnen sicher fühlen, Frauen respektiert werden, Frauenfußball unterstützt wird und wir unser Potenzial maximieren können“, schrieben die Spielerinnen in einer gemeinsamen Erklärung. Der offene Brief liest sich in Teilen wie eine Anklage gegen die Verbands-Offiziellen: „Wir sind fest davon überzeugt, dass starke Veränderungen in den Führungspositionen der RFEF und insbesondere im Bereich des Frauenfußballs erforderlich sind.“
Nun hat es den bösen Schein, als wolle der Verband, als wollten insbesondere die verbliebenen Rubiales-Freunde Rache nehmen und ein öffentliches Exempel statuieren: an Jennifer Hermoso, die den ganzen Skandal „ins Rollen gebracht hatte“ (mit ihrer mutigen Erklärung, dass Rubiales‘ aufdringlicher Kuss auf ihren Mund ohne vorheriges Einverständnis erfolgt war) – und die im Alter von 33 Jahren vermutlich keine allzu lange Zukunft mehr im Nationalteam hat. Doch Hermoso ist nicht die einzige, die den Furor der RFEF zu spüren bekommt.
Zuletzt flatterten Berichte aus Spanien herein, laut derer Teile der Verbandsführung die 39 Boykotteurinnen verklagen wollen. Angesichtgs des neuerlichen Skandals ahnt wohl nicht nur Jennifer Hermoso selbst: „Nichts hat sich verändert.“
Erschöpft, aber zufrieden, erleichtert und mitunter auch etwas stolz sahen sie am Ende aus. Die monatelangen, anstrengenden Vorarbeiten hatten sich ausgezahlt. Und als sich Pero alias Kid Pex zum Abschluss auf der Bühne nicht nur für die an diesem Tag gesammelten 2.000 Euro für SOS Balkanroute, sondern auch für das wunderbar bunte und hervorragend organisierte Fest bedankte, strahlten die Gesichter der Organisator:innen und Helfer:innen.
difference unites us
Bereits zum sechsten Mal veranstaltete der FKR am 15. Juni 2024 „der Rüdengasse ihr Fest“ (intern schon längst nur noch dRiF genannt) am Kardinal-Nagl-Platz. Wieder mal war es so vielfältig wie nie zuvor: mit Live-Musik von Folk bis Punk, mit Tanz, Akrobatik und Straßenkunst, Fußball und Tischtennis, Kinderprogramm und vielem mehr – und nicht zuletzt mit einer gewohnt ordentlichen Portion Kapitalismuskritik auf und neben der Bühne.
Käfigkick
Traditionsgemäß wurde wieder zur Teilnahme am Käfigkick im Rahmen des Festes aufgerufen: 10 Teams haben sich angemeldet – so viele wie nie zuvor! In knapp vier Stunden spielten sie in zwei Gruppen 4 vs 4 um den Turniersieg. Diesen konnten sich am Ende die „Schlümpfe“ sichern.
Die gemischten Teams waren bunt zusammengewürfelt aus der lokalen Umgebung und ohne Grätzl-Bezug, jung und alt. Der Käfig war gesäumt von Spieler:innen und Zuschauer:innen, die mitfieberten und anfeuerten – vor allem für die jüngeren unter ihnen war das Turnier bestimmt ein Highlight.
Eine kleine, feine Siegerehrung gab es auf der dRiF-Bühne, bei der sich die ersten drei Plätze ihre wohlverdienten Pokale abholten. Es war ein faires, lässiges und gut besuchtes Käfig-Fußballturnier in vorsommerlicher Nachmittagsstimmung. Gewonnen haben also alle!
Solidarität in der Nachbarschaft, Freundschaft in der Welt
Wieder mal unterhielten sich Festliebhaber:innen aus dem benachbarten Rabenhof mit extra angereisten FKR-Mitgliedern aus dem benachbarten Ausland. Wieder mal konnte man sehen, wie ein solidarisches und friedliches Miteinander ohne Vorurteile und ohne Diskriminierung in der Praxis ausschauen kann. Wieder mal genossen Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Lebensrealitäten gemeinsam die Zeit, fanden sich neu und fühlten sich frei.
Stay tuned!
Zum Schluss bleibt also nur zu sagen: Gut gemacht, FKR! Und danke für euer zahlreiches Kommen, liebe Freund:innen!
Ob es nächstes Jahr oder sonst irgendwann wieder ein dRiF geben wird, steht wie jeden Sommer in den Sternen – falls es so ist, werdet ihr es jedenfalls rechtzeitig erfahren!
Mit der einen Hand schiebt er seinen E-Roller, in der anderen hält er seine Tourunterlagen. So begrüßt uns Martin vor ein paar Wochen zu seiner Nimmerland-Tour. Einen „etwas anderen Stadtrundgang“ nennt er seine Führung. Hier gibt es keine Erklärungen zu bekannten Gemälden oder Führungen durch schöne Gärten. Stattdessen führt Martin bei seiner Tour durch seine Vergangenheit und gewährt ungeschönte Einblicke in seine Lebensgeschichte.
Er hat dankenswerterweise eine Gruppe an FKR-Mitgliedern durch die Stationen seines Lebens mitgenommen: von seiner schwierigen Kindheit über seinen Kampf mit Drogenabhängigkeit und seine Zeit auf den Straßen Wiens bis zu seinen Erfahrungen in der Hausbesetzer:innenszene und seinem Leben heute. Mit einer Mischung aus brutaler Ehrlichkeit und herzlicher Leichtigkeit erzählt er uns von seinen Erfahrungen in der Parallelwelt Obdachlosigkeit, von seiner Zeit in der Pizzeria Anarchia und von vielem mehr. Die Nimmerland-Tour bietet so einen Einblick in eine ganz andere Seite von Wien. Wer jetzt selbst einmal Teil der Nimmerland-Tour sein will, findet hier alle Details.
Den 15. Juni 2024 könnt ihr euch in euren Kalendern schon mal fett markieren. Denn an diesem Tag feiern wir mit euch allen zusammen bereits zum sechsten Mal der Rüdengasse ihr Fest im Kardinal-Nagl-Park.
Unter dem Motto „SOLIDARIÄT IN DER NACHBARSCHAFT, FREUNDSCHAFT IN DER WELT“ erwarten euch am 15. Juni:
Konzerte
Straßenkunst
Speis und Trank (vegetarisch/vegan)
Käfigfußballturnier
Schmink- und Bastelecke für die Kleinen
und vieles mehr!
Details und das genaue Programm werden in den kommenden Wochen und Monaten bekannt gegeben. Stay tuned!
Zehn Jahre FKR – oder waren es elf? Egal: Am 28. Oktober 2023 feiern wir unser Noch-immer-Bestehen! Wir freuen uns auf euch!
Was 2012 als namenlose Truppe leiwander Menschen beim Kicken im Prater entstand, ist zehn Jahre nach der offiziellen Vereinsgründung nicht mehr wiederzuerkennen. Der FKR, dessen Buchstaben inzwischen für Freizeitsport und Kultur Rüdengasse stehen und dessen Vereinssitz inzwischen in die Ungargasse verlegt worden ist, zählt heute mehr als 100 Mitglieder, die ein knappes Dutzend Sportarten betreiben und sich mannigfach künstlerisch und kulturell betätigen.
Der FKR steht für Solidarität in der Nachbarschaft und Freundschaft in der Welt. Unter dem Vereinsmotto „difference unites us“ verbindet er Menschen verschiedener Herkunft und verschiedenen Alters, die ihre jeweiligen Erfahrungen und Lebensrealitäten in die solidarische Zusammenarbeit einbringen.
Selbstverständlich haben Rassist*innen, Sexist*innen und andere Ungustln im FKR keinen Platz. Alle anderen hingegen sind herzlich willkommen! Dies gilt ganz besonders für die Feier unseres mindestens zehnjährigen Bestehens!
Drum kommet vorbei und feiert mit uns!
Programm:
19:00 Doors open
20:00 Lesung aus dem Rüdengassenbuch, untermalt mit Musik aus dem FKR
21:00 Ruli Resch
22:00 Mary Jane’s Soundgarden
23:30 Age Against the Machine
01:00 DJ Mischkonsum
02:00 DJ Umberto Ferretti
Der Eintritt ist (wie immer bei uns) frei, über einen Einwurf in die Spendenbox freuen wir uns selbstverständlich dennoch!
Da glaubt man, beim fünften Anlauf weiß man wie es geht. Nix da. Das erste Fest nach der pandemiebedingten Pause hielt einige Herausforderungen für uns bereit. Aber am Ende war wieder einmal alles gut. Danke dafür an alle, die dabei waren!
Nach einem halben Jahr Vorbereitung trafen wir einander am 10. Juni um 7 Uhr in der Früh am Kardinal-Nagl-Platz zum Aufbau. Alles verlief prächtig, in Rekordzeit stand das Ding. Und früher als je zuvor war auch der Platz gut gefüllt und unsere Gäste sichtlich zufrieden. Das Fußballturnier lief rund, Straßenkunst erheiterte die Gemüter. Unzählige Kinder wurden geschminkt und die Nachfrage nach Essen, Getränken und Tombola-Losen war zunächst ungebrochen.
Am frühen Nachmittag heizte das Vienna Samba Project ordentlich ein, bevor zum ersten Mal der Regen einsetzte. Ein kurzer Schauer, der wohl nicht mal eine Person dazu brachte, darüber nachzudenken, den Kardinal-Nagl-Platz zu verlassen. Nachdem die letzten Regentropfen niedergegangen waren, legte die eigens für unser Fest gebildete Formation Flower Power Revival mit Hits aus den 60er- und 70er-Jahren los. Doch schon nach fünf Liedern hieß es wieder: Planen raus, der nächste Schauer wartet.
Eine knappe Stunde später – noch immer waren fast alle Gäste dem Fest treu geblieben – ging es mit Soyka und Stirner weiter. Feine Schrammel-Klänge, die durchwegs gut ankamen. Pünktlich zum Ausklang des letzten Liedes setzte zum dritten Mal der Regen ein. Und dieser brach dem dRiF23 am Kardi leider das Genick. Zweieinhalb Stunden Schütten waren einfach zu viel.
Doch wir wären nicht der FKR, wenn wir nicht spontan unseren Plan B aus der Tasche ziehen könnten. Während wir noch die am Platz Verbliebenen unterhielten, wurde in der Rappachgasse schon intensivst vorbereitet. Wenig später war die Karawane vom Kardi auch schon bei SchloR angekommen und die Party konnte weitergehen. MDK und Spitting Ibex ließen mit ihren Auftritten keine Wünsche offen und ließen alle Wettersorgen schnellstens in Vergessenheit geraten.
Die von Tanz oder gar nicht organisierte Aftershow war ein gelungener Abschluss dieses einprägsamen Tages, der trotz alledem wieder ein hervorragendes Beispiel dafür war, wie ein niederschwelliges solidarisches Miteinander in der Praxis ausschauen kann. Und dass am Ende ganze 2.000 Euro an Spenden für die Dessi zusammengekommen sind, ist schon ein sehr leiwandes Ergebnis.
Alle, die nicht dabei sein konnten, können hier erahnen, was sie verpasst haben.